"Versagt auch der Schnuller, dann, liebe Mutter, werde hart! Fange nur ja nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu fahren oder es auf dem Schoß zu halten, es gar zu stillen. Das Kind begreift unglaublich schnell, dass es nur zu schreien braucht, um eine mitleidige Seele herbeizurufen.”  --- "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind” von Johanna Haarer (1934)

Ähnlich wie die Gesellschaft unterliegt auch die pädagogische Arbeit einem ständigen Wandel. Entwicklungsimpulse liefern vor allem neueste wissenschaftliche Untersuchungen. Aber auch ein kritischer Blick in die Vergangenheit liefert durchaus wertvolle Erkenntnisse, beispielsweise in Gestalt von Anti-Beispielen.

Diese Weiterbildung soll aufklären und verdeutlichen, wie sich die Konsequenzen der Pädagogik in der NS-Zeit auswirkten und sogar noch heute nachwirken. Die Erziehungsratgeber von Dr. Johanna Haarer waren nicht nur Bestseller im Dritten Reich, noch bis weit in die 80er Jahre sind sie verlegt worden. Nehmen wir in dieser Weiterbildung aussagekräftiges Originalmaterial  zu menschenverachtender Pädagogik, vom Säugling bis ins Jugendalter, unter die Lupe und begreifen ihre fatalen und mitunter noch heute spürbaren Nachwirkungen. 

Seminarinhalte:

• Pädagogik im Dritten Reich
• Bezug zur DDR-Pädagogik
• Einbezug des gesellschaftlichen Kontextes früher und heute
• Welchen Stellenwert hat die Bedürfnispyramide nach Maslow?
• Wann kann man vom Verwöhnen eines Kindes sprechen?
• Was bedeutet das für die pädagogische Praxis?